Brandschutzerzieher besuchten Wecholder Grundschule / Gefahren und Verhalten bei Feuer
Ein ganz außergewöhnliches Unterrichtsfach stand kürzlich für die 32 Viertklässler der Grundschule am Weserbogen in Wechold auf dem Stundenplan. Gleich zwei Vormittage nahmen sich die Brandschutzerzieher Horst Günnemann, Silvia Lepakowski, Ulf-Peter Warnke und Silke Gütz Zeit für eine umfangreiche Brandschutzerziehung.
„Unser wichtigstes Anliegen ist es, die Kinder über die tödlichen Gefahren beim Spielen mit Feuer aufzuklären!“, so Silke Gütz Schulklassenbetreuerin in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya.
Gleich zu Beginn beschäftigten sich die Kinder mit dem Thema Brandschutzerziehung. Hier wurden den Kindern die Gefahren des Feuers verdeutlich. Diese werden nämlich leider zu oft von Kindern und Heranwachsenden unterschätzt. Oftmals sind es gar nicht die Flammen, die Verletzungen und Sachschaden anrichten, sondern die giftigen Rauchgase die bei einer Verbrennung entstehen. Nur wenige Atemzüge können oftmals schon zu einer Bewusstlosigkeit und anschließend zum Tod führen. Wie sich der Rauch zum Beispiel in einem Wohnhaus ausbreitet, demonstrierte das Brandschutzerzieherteam anhand eines Rauchhauses. Wichtiger Appell an die Kinder ist es, sich bei einem Wohnungsbrand nie zu verstecken, sondern sich ins Freie zu retten.
Dass kein Kind vor einem voll ausgerüsteten Feuerwehrmann Angst haben muss, verdeutlichte Horst Günnemann. Zuerst erklärte er die persönliche Ausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers und schlüpfte dann in die volle Montur. Für viele Kinder ein erschreckender Anblick, umsonst, denn vorrangiges Ziel ist bei einem Brand mit Personengefährdung die Menschenrettung. Ganz wichtig bei Ausbruch eines Feuers ist der umgehende Notruf unter 112. Wie so ein Notruf funktioniert, wurde mehrmals in einem Rollenspiel am Telefon geübt. Ganz wichtig ist hierbei die Beantwortung aller fünf sogenannten „W-Fragen“. Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele verletzte Personen? Welche Verletzungen haben diese Personen und Warten auf Rückfragen. Je eher ein Notruf abgesetzt wird, umso schneller kann die Feuerwehr helfen. Nachdem der Notruf abgesetzt wurde, dauert es nur Sekunden bis die Feuerwehr alarmiert wird. Wenige Minuten später trifft dann das erste Feuerwehrfahrzeug am Einsatzort ein. Was sich in der Regel auf einem Feuerwehrwagen befindet, bekamen die Kinder bei der Fahrzeugkunde zu Gesicht. Neben einer Pumpe, einer Steckleiter und einem Feuerlöscher befinden sich auch zahlreiche Schläuche und Strahlrohre auf dem Wagen. Hinzu kommen die Atemluftflaschen die für einen Atemschutzgeräteträger im Innenangriff unverzichtbar sind.
Interessant waren für die Kinder die Beispiele und Eindrücke, die die erfahrenen Brandschutzerzieher bei ihren Einsätzen erlebt haben. Oft ist die Arbeit mit sehr viel Leid verbunden. Leider verunglücken immer wieder Menschen tödlich bei Bränden. Einen tragischen Einsatz der Feuerwehren, bekamen die Kinder erst vor ein paar Wochen in den Medien mit. Darum die deutliche Bitte der Brandschutzerzieher an die Kinder, dass sie nie alleine mit Feuer zündeln sollen. Die Schüler die gefallen an der Arbeit eines freiwilligen Feuerwehrmannes gefunden haben, können ab 10 Jahren auch in die Jugendfeuerwehr eintreten. Für die Jugendfeuerwehr in der Gemeinde Hilgermissen ist Jugendfeuerwehrwart Erik Meyer Ansprechpartner. Für die Brandschutzerzieher stehen schon weitere Schulbesuche in der Samtgemeinde auf dem Plan. Grundschulleiterin Gisela Grosse Frie bedankte sich für die hervorragende Aufklärungsarbeit an ihrer Schule durch die freiwilligen Brandschutzerzieher.
[ Foto oben: In kleinen Gruppen erklären Schulklassenbetreuerin Silke Gütz (links) und Ulf-Peter Warnke (mitte) die Beladung eines Feuerwehrfahrzeugs.]
Text & Foto: Timo Becker, FPS Grafschaft Hoya