Hinten in den Schlichten liegt hart an einem breiten Fahrwege ein Stück Ackerland, wo das Korn wie unklug wächst. Um diesen Acker würden die Pächter sich reißen, wenn das Feld nicht seinen Spuk hätte. Alljährlich, wenn der Wind wieder über die Stoppeln fährt, kommt in der Nacht aus der Erdtiefe ein leises Jammern und Stöhnen. Was ist das bloß?

Es war einmal ein Mann, der hing so am Irdischen, dass sein Herz nur eine helle Freude kannte: die mit Getreide vollgestopfte Scheune. Und er hatte auch einmal den Wunsch laut werden lassen, man möchte ihn nach seinem Tode unter seiner Scheune begraben. Bald darauf nahm ihm der Tod in einem Graben am Wührdener Holz den Atem, und die Leute begruben den Menschen unter der Scheune. Von nun an spielte der Spuk mit dieser Stätte. Jahr um Jahr, mählich, mählich sackte die Scheune. Zuletzt war sie so tief gesunken, dass knapp eine Maus darin stehen konnte.

Nur zur Warnung gedeiht hier das Korn so üppig, nur zur Erinnerung an den Mann, dem die volle Scheune, die einzige Lust seines Lebens, im Grabe so schwer auf der Brust liegt.